Wem hilft Leichte Sprache? - Büro für Leichte Sprache
Wem hilft Leichte Sprache
Wem hilft Leichte Sprache?
Menschen mit Lernschwierigkeiten
Ursprünglich wurde die Leichte Sprache für Menschen mit Lernschwierigkeiten bzw. einer kognitiven Einschränkung entwickelt. Bundesweit gibt es etwa 300.000 Menschen mit Lernschwierigkeiten.
Menschen mit funktionalem Analphabetismus
Auch Menschen mit funktionalem Analphabetismus – das heißt, Personen, die nur einzelne Wörter lesen oder verstehen können – nützt die Leichte Sprache sehr. Nach der Level-One-Studie der Universität Hamburg (2011) beläuft sich die Zahl der Menschen, die von funktionalem Analphabetismus betroffen sind, auf rund 7,5 Mio. Personen in Deutschland. 2,3 Mio. von ihnen können nur einzelne Wörter inhaltlich erfassen, nicht aber ganze Sätze. Die anderen 5,2 Mio. dieser Menschen verstehen einzelne Sätze, nicht aber den ganzen Text.
Menschen mit Migrationshintergrund
Zu der Gruppe, die von Funktionalem Analphabetismus betroffen sind, gehören auch Menschen mit Migrationshintergrund, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, die aber dennoch die deutsche Sprache soweit beherrschen, dass sie einer Befragung und einem Kompetenztest folgen können.
Gehörlosen Menschen
Eine weitere Zielgruppe für Leichte Sprache sind gehörlose Menschen, da sich die Grammatik der Deutschen Gebärdensprache (DGS) erheblich von der Grammatik der deutschen Lautsprache unterscheidet. Deshalb verstehen viele der rund 80.000 Gehörlosen in Deutschland Texte des Schriftdeutschen nur äußerst schwer, da die DGS ihre Muttersprache darstellt und sie die Schriftsprache zusätzlich als Fremdsprache erlernen müssen.
Zusammengezählt sind es rund 8 Mio. Menschen in Deutschland, für die die Leichte Sprache eine wichtige Grundlage bildet, um am gesellschaftlichen Leben selbstbestimmt teilzuhaben. Dies entspricht etwa 10 Prozent der Gesamtbevölkerung.